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Behebung des Beckenschiefstand - Teil 1

Autorenbild: Susi SchreiberSusi Schreiber


 

Ich selbst hatte seit der Kindheit immer wieder mit Rückenschmerzen zu kämpfen und es begleitete mich fast mein ganzes Leben. Schon damals wurden ein Beckenschiefstand, Skoliose und Beinlängendifferenz festgestellt. Schuheinlagen folgten, die den Hüftschiefstand beheben sollten sowie Physiotherapie. Geholfen hat es nicht wirklich.


Trotz Sport und einem gesunden und aktiven Leben endete es für mich vor fast 5 Jahren leider mit zwei OPs und mit einem Wirbelsäulen-Implantat L5/S1. Sogar nach der erfolgreichen OP, kam ich aber erst wieder auf die Beine, als meine Dysfunktionen im Körper und damit auch der Beckenschiefstand behoben wurde. Ich lernte sehr viel über Anatomie und Biomechanik des Körpers. Heute bin ich schmerzfrei und fitter als mit 20 ;)


Jetzt fragt Ihr Euch, das soll wahr sein? Ja, in der Regel sind muskuläre Dysfunktionen für den Beckenschiefstand verantwortlich. Meine ausführliche Geschichte und Ärzte-/Therapeuten Odyssee erzähle ich Euch ein anderes Mal. In diesem Blogbeitrag soll es um den Beckenschiefstand gehen. Hierbei sind mehrere Muskeln sowie auch die Faszienstrukturen beteiligt.


Einen großen Anteil am Beckenschiefstand hat der Psoas, um den es heute in diesem 1. Blogbeitrag zum Beckenschiefstand gehen soll.


 

Teil 1 zum Beckenschiefstand:

Psoas – Hüftbeuger

Ein mobiler und kräftiger Psoas beugt Verletzungen und Rückenschmerzen vor!


Kurz zur Anatomie:

Der Musculus psoas major (lat. für „großer Lendenmuskel“) ist ein Skelettmuskel der unteren Extremität, genauer der vorderen (ventralen) Schicht der hinteren (dorsalen) Hüftmuskulatur.


Er wird funktionell mit dem Darmbeinmuskel (Musculus iliacus) zum Lenden-Darmbeinmuskel (Musculus iliopsoas) zusammengefasst.


Der oberflächliche Anteil des großen Lendenmuskels entspringt an den Seitenflächen des zwölften Brustwirbelkörpers (T12), den ersten vier Lendenwirbelkörpern (L5) und den dazugehörigen Bandscheiben (Disci intervertebrales).


Der tiefe Anteil entspringt an den Rippenfortsätzen (Processus costales) des ersten bis fünften Lendenwirbelkörpers (L1 – L5).


Beide Anteile vereinigen sich mit dem Darmbeinmuskel und gelangen, umhüllt von ihrer Muskelbinde (Faszie) (Fascia iliaca) als Lenden-Darmbeinmuskel durch die Muskelpforte (Lacuna musculorum) zum kleinen Rollhügel (Trochanter minor) des Oberschenkelknochens, an dem er ansetzt.

(Siehe Bild)


Seine Aufgaben:

Der M. iliopsoas ist der wichtigste Flexor (Beuger) im Hüftgelenk und wesentlich für das Gehen und Laufen bzw. die Schrittlänge zuständig. Außerdem ist er beim Vorbeugen des Rumpfes und beim Aufrichten des Oberkörpers aus der Horizontalen von entscheidender Bedeutung (z.B. bei Sit-Ups – und bei falscher Ausführung und Ansteuerung verhärtet er auch.). Daneben kann er das Bein nach außen rotieren und adduzieren (heranführen). Deshalb ist bei einem verkürzten Psoas auch die Hüftrotation eingeschränkt.


Was hat der Psoas nun mit dem Beckenschiefstand zu tun?

Und warum kann dies zu Einschränkungen und Rückenschmerzen führen bzw. Verschleiß der Bandscheiben?

Der Psoas hat eine große Wirkung auf die Beckenposition. Er kippt das Becken und arbeitet somit antagonistisch zur Bauch- und Gesäßmuskulatur. Sehr häufig kommt es zu Verspannungen des M. iliopsoas, was in einer Hyperlordosierung (Hohlkreuz) resultiert.


Wir alle sitzen leider viel zu viel und bewegen uns zu wenig. Im Sitzen ist die Hüfte durchgängig gebeugt. Dadurch verkürzen sich die Hüftbeuger und passen sich an die sitzende Position an. Es kommt zu verkürzten und verspannten Hüftbeugern.


Dies führt dazu, dass diese verkürzte Muskulatur an den Wirbeln zieht, Druck auf die Bandscheiben ausübt und die Kippung des Beckens (nach vorne) verursacht. Dadurch entsteht das Hohlkreuz (die Hyperlordose). Dieses verursacht zusätzlichen Druck auf die Bandscheiben, so dass es mit der Zeit zu einem Verschleiß der Wirbelsäule und Schmerzen kommt.


Man kann dies ganz einfach veranschaulichen. Probiert es einfach mal aus. :)

(Sehr gut funktioniert es, wenn Du eine enge nicht dehnbare Hose trägst.) Du stehst aufrecht und beugst Dich mit geradem Rücken etwa 90 Grad nach vorne und greifst die Falten der Hose rechts und links in der Leistengegend und hältst die durch das Vorbeugen entstandene Falten gut fest. Du wirst feststellen, wenn Du Dich aufrichten möchtest, funktioniert dies nur, wenn Du ein Hohlkreuz machst.


Beheben des Beckenschiefstands:

Nur durch entsprechendes Dehnen, spezielles Training und Mobility kann man den Beckenschiefstand beheben und auch den Psoas beweglich und kräftig halten. Hierzu geht man Schritt für Schritt vor. Es wird dauern, aber der Beckenschiefstand kam auch nicht von heute auf Morgen. Also gebt Euch die Zeit und mit etwas Fleiß werden sich Stück für Stück die Einschränkungen und Schmerzen beheben. Gerne unterstütze ich Euch dabei!


Morgen zeige ich Euch Dehnübungen speziell für den Psoas, bevor wir uns im nächsten Teil dann mit einem weiteren Muskel befassen der am Beckenschiefstand beteiligt ist.

 
 
 

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