Heute kommen wir nun schon zum 3. Teil! :)
Ihr erfahrt heute mehr über Euer ISG (Kreuzdarmbeingelenk) welches eine zentrale Funktion unserer Bewegungen übernimmt! In den nächsten Tagen zeige ich Euch dann, wie ihr es selbst mobilisieren könnt.
Viel Spaß beim Lesen! Und wie immer freue ich mich auf Euer Feedback!
Was ist das Iliosakralgelenk (ISG) und welche Aufgabe hat es?
Die Iliosakralgelenke oder kurz ISG, sind Gelenke, welches über starke Bänder mit dem Kreuzbein und dem Darmbein verbunden sind. Die beiden ISG verbinden somit die Wirbelsäule mit dem Becken und bilden somit die Schnittstelle der Kraftübertragung zwischen Unter- und Oberkörper.
Dabei darf man sich die Iliosakralgelenke aber nicht wie z.B. ein flexibles Handgelenk vorstellen. Denn sie sind von zahlreichen Muskeln und Bändern umgeben und hierdurch sehr starr. Die Bewegung der ISGs beschränkt sich dabei überwiegend auf ein leichtes Vor- und Zurückneigen.
Wo viele Muskeln sind, können folglich auch schnell Verspannungen entstehen und somit zu einer ISG-Blockade führen. Die empfundenen ISG-Schmerzen kommen in der Regel nicht vom Iliosakralgelenk selbst her, sondern von der umliegenden verspannten Muskulatur und den umliegenden Faszien. In der Regel ist auch immer der M. Iliopsoas beteiligt!
Ist eines oder beide Gelenke blockiert, wirkt es sich somit direkt auf die Beweglichkeit des Rückens und der Beine aus. Daraus resultieren viele Rückenprobleme und sogar ein Beckenschiefstand. Wie bei vielen anderen Erkrankungen bzw. Schmerzzuständen auch, sind die Beschwerden bei ISG-Problemen häufig unspezifisch. Hierzu gehören Schmerzen, die vom unteren Rücken meist einseitig ins Gesäß, in die Leistengegend und eventuell sogar bis ins Knie ausstrahlen.
Eine ISG-Blockade tritt in der Regel einseitig auf und führt zu einer Bewegungseinschränkung auf der betroffenen Seite. Dadurch kann es zu einer Fehlstellung des Beckens, also einem Beckenschiefstand kommen. Dieser entsteht durch eine Verkantung und Unbeweglichkeit des betroffenen Iliosakralgelenks.
Es entsteht schnell ein Teufelskreis, der Probleme und Schmerzen immer weiter verschlimmert. Ungesunde Schonhaltungen bei ISG-Schmerzen verhärten die Verspannungen, welche wiederum die Schmerzen verstärken und weitere oder extremere Fehlhaltungen begünstigen.
Oft weiten sich die ISG-Beschwerden schnell aus. Denn wenn das Iliosakralgelenk blockiert ist, nehmen andere angrenzende Gelenke die „Bürde“ auf sich und führen Bewegungen aus, für die sie eigentlich nicht ausgerichtet sind. Diese unnatürlichen Kompensationsbewegungen führen dann wiederum zu Verspannungen und Dysbalancen.
Welche Möglichkeiten habe ich, um das ISG zu mobilisieren?
Falsch ist es in jedem Fall, aufgrund der Schmerzen die Bewegung einzuschränken! Ziel muss es sein, über weiche Bewegungen und Dehnbewegungen aber auch Kraftaufbau die Beweglichkeit wieder zu erarbeiten.
Die Spritze beim Arzt ist in meinen Augen die aller letzte Instanz! Ärzte, aber leider auch Patienten, sind häufig auf ein schnelles Ergebnis und eine kurzfristige Lösung bedacht. Allerdings muss ich auch durch eigene Erfahrung zugeben, dass man manchmal den Teufelskreis erst einmal mit einer Spritze durchbrechen muss. Wenn man keine Schmerzen mehr hat, bewegt man sich viel besser und kann dadurch die Blockade schneller lösen. Wichtig ist aber auch hier! Die schmerzfreie Zeit muss unbedingt dazu genutzt werden, um die Beweglichkeit wieder herzustellen!
In den kommenden Tagen zeige ich Euch, wie ihr Euer ISG selbst mobilisieren könnt.
Bleibt bis dahin gesund
und geschmeidig!
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